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Kleines Herz mit Fehlern (Wisssenswertes) Seite 2 von 2

Die Herzinsuffizienz

Was ist „Herzinsuffiziens”?

Mit Insuffizienz wird die Einschränkung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit eines Organs (z.B. Herzinsuffiziens, Niereninsuffiziens, Leberinsuffiziens) bzw. Organsystems (z.B. Kreislaufinsuffiziens) beschrieben.

Verschiedene Ursachen, wie zum Beispiel Herzfehler, Herzklappenfehler, Herzrhythmusstörungen, Erkrankungen im Herz-Kreislauf-System, Herzinfarkt oder hoher Blutdruck und Lungenhochdruck können eine Herzinsuffizienz zur Folge haben. Eine Herzinsuffiziens kann sich schleichend (langsam und zunächst unbemerkt) entwickeln (chronische Herzinsuffizienz) oder plötzlich entstehen (akute Herzinsuffizienz).

Die Insuffizienz des Herzens (auch Herzschwäche) wird in verschiedene Formen unterschieden. Die Herzscheidewand (das Septum) teilt das Herz in linke und rechte Herzhälfte, mit jeweils einem Herzvorhof und einer Herzkammer. Von einer Insuffiziens können die rechte Herzhälfte (Rechtsherz-Insuffiziens) oder die linke Herzhälfte (Linksherz-Insuffiziens) oder beide Herzhälften (Globale Herzinsuffiziens) betroffen sein. In jedem Fall ist die Pumpfunktion des betreffenden Herzabschnittes nicht ausreichend, um die bedarfsgerechte Versorgung des Körpers mit sauerstofff- und nährstoffreichem Blut zu gewährleisten.

Die Herzkammermuskulatur leistet die Arbeit, sie pumpt das Blut in den Körper- und Lungenkreislauf. Sie kann durch Erkrankung zu geschwächt sein, um die erforderliche Blutmenge in den Kreislauf zu pumpen, oder durch Überforderung verdickt und unelastisch sein, sodass sie zu wenig Blut aus dem Kreislauf in die Herzkammern aufnehmen kann. Wenn die Leistungsfähigkeit der Herzkammermuskulatur durch Schwäche zu gering ist, spricht man von einer „Low output-Insuffizienz”. Wird ihre normale Leistungsfähigkeit durch Erkrankungen im Herz-Kreislauf-System aber überfordert, spricht man von einer „High output-Insuffizienz”.

Schließlich sind noch die Begriffe „kompensiert” und „dekompensiert” bei der Herzinsuffiziens von Bedeutung. „Kompensiert” bedeutet, der Körper ist noch in der Lage Funktionsstörungen auszugleichen. Bei einer kompensierten Herzinsuffiziens ist der Betroffene beschwerdefrei. „Dekompensiert” bedeutet dagegen, der Körper ist nicht mehr in der Lage Funktionsstörungen auszugleichen. Bei einer dekompensierten Herzinsuffiziens hat der Betroffene Beschwerden wie Atemnot (Dyspnoe) und/oder Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme).

Für die Herzinsuffiziens gibt es eine international anerkannte Einteilung in Schweregrade, die sogenannte „NYHA-Klassifizierung”. Diese Einteilung wurde von der New Yorker Herzgesellschaft „New York Heart Association (NYHA)” erarbeitet. Vier Stadien der Herzinsuffiziens werden unterschieden:

NYHA I: Keine Einschränkung der körperlichen Belastungs- und Leistungsfähigkeit
Keine schnelle Ermüdbarkeit, keine Beschwerden wie Atemnot oder Rhythmusstörungen.

NYHA II: Leichte Einschränkung der körperlichen Belastungs- und Leistungsfähigkeit
Ermüdbarkeit, Atemnot, Herzbeschwerden (Angina pectoris) oder Rhythmusstörungen bei normalen und alltäglichen Tätigkeiten tritt auf (z.B. beim Treppensteigen).

NYHA III: Starke Einschränkung der körperlichen Belastungs- und Leistungsfähigkeit, aber keine Beschwerden in Ruhe
Schnelle Ermüdbarkeit, Atemnot, Herzbeschwerden (Angina pectoris) oder Rhythmusstörungen bei normalen und alltäglichen Tätigkeiten.

NYHA IV: Beschwerden bei körperlicher Belastung und in Ruhe

Die wichtigsten Krankheitszeichen sind Atemnot und Ödeme (Flüssigkeitsansammlung in Organen (Lunge, Magen, Leber, Nieren), in den Beinen, im Brustraum, im Bauchraum).

Copyright, © 2006 Karin Nebeling, Krankenschwester           infobox
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